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NACHHALTIGKEIT IM KONTEXT VON SPORTVERANSTALTUNGEN

Es gibt verschiedene Modelle, die verwendet werden, um das Konzept der Nachhaltigkeit bei Sportveranstaltungen zu operationalisieren und zu visualisieren. Das ursprüngliche Modell ist das Drei-Säulen-Modell oder Triple Bottom Line, das Nachhaltigkeit in drei Dimensionen unterteilt: die ökologische, die ökonomische und die soziale. Ziel dieses Modells ist es, ein Gleichgewicht zwischen diesen Säulen zu schaffen, um langfristige Nachhaltigkeit zu gewährleisten. 

Eine ähnliche Variante ist das "Planet, People, Profit"-Modell, das die gleiche Grundstruktur verfolgt und dabei den Umweltschutz (Planet), soziale Gerechtigkeit (People) und wirtschaftlichen Wohlstand (Profit) betont. 

Das 5P-Modell der Nachhaltigkeit ist ein erweitertes Konzept, das im Kontext der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung entwickelt wurde. Es betont fünf zentrale Dimensionen, die als integrative Prinzipien für nachhaltige Entwicklung dienen: People (Menschen), Planet (Planet), Prosperity (Wohlstand), Peace (Frieden) und Partnership (Partnerschaften). Diese fünf Dimensionen stehen im Mittelpunkt der globalen Bemühungen zur Erreichung der Sustainable Development Goals (SDGs).

DONUT-MODELL

Das Donut-Modell von Kate Raworth bietet eine erweiterte Perspektive zur Integration von Nachhaltigkeit bei Sportveranstaltungen. Der "sichere und gerechte Raum" zwischen sozialer Basis (z. B. Zugang zu Sport, Gleichberechtigung, Gesundheit) und planetaren Grenzen (z. B. Ressourcenverbrauch, CO₂-Emissionen durch Sportveranstaltungen) zeigt, wie der Sport sowohl soziale als auch ökologische Ziele fördern kann.

Bei Sportveranstaltungen wird das Modell relevant bei der Förderung von Teilhabe und Chancengleichheit, während zugleich Umweltbelastungen, etwa durch Infrastrukturen oder Mobilität, minimiert werden müssen. Es bietet einen klaren Rahmen, um Veranstaltungen nachhaltiger und gerechter zu gestalten.

WEDDING CAKE MODELL

Das Wedding-Cake-Modell, entwickelt vom Stockholm Resilience Centre verdeutlicht, dass Gesellschaft und Wirtschaft nur innerhalb ökologischer Belastungsgrenzen langfristig agieren können. Auf Sportveranstaltungen angewendet, bietet es eine systemische Perspektive für die Wechselwirkungen zwischen veranstaltungsbezogenen Aktivitäten, sozialen Zielen und ökologischen Herausforderungen.

Die Biosphäre bildet die Grundlage des Modells und umfasst natürliche Ressourcen wie intakte Ökosysteme und sauberes Wasser. Sportveranstaltungen können nur langfristig bestehen, wenn ökologische Grenzen wie Klimawandel und Biodiversität berücksichtigt werden. Ein Beispiel ist die Reduktion von CO₂-Emissionen durch umweltfreundliche Mobilität und nachhaltige Sportstätten.

Die soziale Dimension betont Gesundheit, Inklusion und Chancengleichheit im Sport. Diese sind nur möglich, wenn ökologische Bedingungen stabil sind. Die wirtschaftliche Ebene umfasst die finanziellen Aspekte, etwa Einnahmen und Wertschöpfung von  Sportveranstaltungen. Diese hängen direkt von stabilen sozialen und ökologischen Bedingungen ab.

Das Wedding-Cake-Modell hilft, die Wechselwirkungen zwischen den Dimensionen im Sport zu verstehen und unterstützt die Priorisierung nachhaltiger Maßnahmen wie klimaneutrale Stadien oder umweltfreundliche Mobilität. Es trägt zur Förderung nachhaltiger Entwicklung im Sport auf globaler und lokaler Ebene bei.

VERSTÄNDNIS

Sportveranstaltungen stehen vor der Herausforderung, aktiv zur nachhaltigen Gestaltung der Zukunft beizutragen und neue Wege zu beschreiten. Dieser Transformationsprozess erfordert sowohl Wissen als auch Lernbereitschaft. Der Druck, die Nachhaltigkeit bei Veranstaltungen zu verbessern, wird zunehmend von externen Faktoren auf die Sportorganisationen übertragen, was die Anforderungen an deren Nachhaltigkeitsleistung erhöht. Gleichzeitig fehlen oft Ressourcen, Zeit und spezifische Kompetenzen, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Unter diesen Bedingungen kann die Motivation für den Transformationsprozess beeinträchtigt werden. 

 

Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Transformation liegt in der Co-Kreation, die durch ein gemeinsames Verständnis und die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten entsteht. Erfolgreich wird der Wandel, wenn er zu einem neuen Selbstverständnis bei Sportveranstaltungen führt, bei dem ökologische Verantwortung und soziale Gerechtigkeit nicht nur Ziele, sondern integrale Bestandteile der Kernstrategie und -kultur der Veranstaltungen werden.