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KERNERGEBNISSE DER SYSTEMATISCHEN SICHTUNG DER LITERATUR

Eine Studie im Zuge des Projekts

Auf der Grundlage des Verfahrens von Whittemore und Knafl (2005) für integrative Literaturanalysen und den PRISMA-Richtlinien wurden die folgenden Suchbegriffe verwendet, um relevante Literatur in zwei Datenbanken (SPORTDISCUS und Web of Science) zu identifizieren: „Sport* UND Event* UND Sustainab*/CSR*/social* respons*/legac*“. Die Literaturrecherche wurde durch, von Expert:innen begutachtete akademische Zeitschriften in englischer Sprache, die im Jahr 2023 oder früher veröffentlicht wurden, weiter eingegrenzt, was nach der Entfernung von Duplikaten zu 4.628 Studien führte. Das Forschungsteam sichtete die identifizierten Studien anhand klar definierter Ein- und Ausschlusskriterien und erhielt schließlich 848 Studien, die detailliert analysiert worden sind.

Die erste veröffentlichte Studie stammt aus dem Jahr 1999 und seitdem stieg die Anzahl der Veröffentlichungen kontinuierlich an. Seit 2019 nahmen die Publikation zur Nachhaltigkeit von Sportveranstaltungen signifikant zu, wie die Abbildung 1 eindrucksvoll zeigt. Mehr als die Hälfte aller Studien wurden im Zeitraum 2019-2023 veröffentlicht mit durchschnittlich 129 Studien pro Jahr.

Die Mehrheit der Studien (72%) griffen auf empirische Forschungsmethoden zurück, während konzeptionelle Studien und systematische Literaturreviews einen geringen Anteil hatten. Unter den empirischen Studien finden sich eine Vielzahl von Veröffentlichungen, die quantitative Forschungsmethoden einsetzten (47%) und etwa gleich viele Studien mit Hilfe qualitativer Methoden (45%) zum Erkenntnisgewinn in diesem Forschungsfeld Beiträge leisteten. Kombinierte Forschungsmethoden fanden mit 8% eher selten Anwendung.

Die analysierten Sportveranstaltungen zum Thema Nachhaltigkeit fanden überwiegend in Europa (36%) und Asien (28%) statt (siehe Abbildung 3). Auffällig hierbei ist, dass Großbritannien in dieser Hinsicht eine dominierende Rolle einnimmt, was vor allem durch die Olympischen und Paralympischen Spiele 2012 in London bedingt ist. Auffällig ist in diesem Zusammenhang, dass vorwiegend Sommersportarten (67%), Multisportveranstaltungen (50,7%) und Zuschauersportevents (79%) untersucht wurden. Großsportveranstaltungen wie bspw. Olympische Spiele, Fußball-Weltmeisterschaften dominieren die Forschung. Kleinere Sportveranstaltungen, Wintersport, Massensportevents (z.B. Marathon) sowie Frauen- und Individualsport sind in der Forschung zur Nachhaltigkeit von Sportevents deutlich unterrepräsentiert. 

In den Studien dominierten die beiden Nachhaltigkeitsdimensionen Ökonomie (42%) und Soziales (41%). Die ökologische Nachhaltigkeit, die primär in der öffentlichen Wahrnehmung mit Nachhaltigkeit verbunden wird, war nur in 8% der Studien der Fokus, während 9% der wissenschaftlichen Arbeiten mehrere Dimensionen untersuchten (siehe Abbildung 5). Bei der Kategorisierung der Studien im Hinblick auf die 17 Nachhaltigkeitsziele ergibt sich, dass das Nachhaltigkeitsziel 3 - Gute Gesundheit und Wohlbefinden sowie 8 - Menschwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum (je 143 Studien; siehe Abbildung 6) am häufigsten erforscht wurde, gefolgt vom Ziel 12 - Nachhaltiger Konsum und Produktion (125), Ziel 11 - Nachhaltige Städte und Gemeinden (118) und Ziel 9 - Industrie, Innovation und Infrastruktur (48).